Keine kreiseigene Wohnungsbaugesellschaft

27.12.2024

Die Gründung einer Wohnungsbaugesellschaft im Kreis wird von einigen Fraktionen im Kreistag zur Lösung der Wohnungsproblematik insbesondere dem Mangel an preiswerten Wohnraum favorisiert. Das sieht die Kreistagsfraktion der FDP ganz anders. „Aufgrund der finanziellen Situation des Kreises wird die Kapitalausstattung einer neuen Gesellschaft zu gering ausfallen, als das signifikante Effekte für den Wohnungsbau erwartet werden können. Der Kreis verbrennt damit in diesen angespannten Zeiten finanzielle Ressourcen“, so Dr. Erhard Niklass von der FDP-Fraktion. Stattdessen fordert die FDP alle Fraktionen auf, gemeinschaftlich auf ihre Organisationen im Bundes- und Landtag einzuwirken, Baustandards zu reduzieren. Der Hauptverband der Bauindustrie (HDP) schreibt dazu auf seiner Homepage: „Krise im Wohnungsbau: Runter mit den Standards, … auch im Bereich der Energieeffizienz, serielles Bauen und Sanieren, Vereinheitlichung der Landesbauordnungen…, …das alles kann Baukosten senken und kostet keinen Cent“. 

Zusätzlich müssen die ausgeuferten Vorschriften des Denkmalschutzes gerade im ländlichen Raum an die reale Situation angepasst werden. „Wir haben im Kreis viele Fachwerksbauten, deren Instandsetzung am Denkmalschutz scheitert, weil aufgrund der gesetzlichen Regeln nicht finanzierbar“, so Niklass weiter. Deshalb müssen diese Vorschriften für strukturschwache Räume außer Kraft gesetzt werden. Dann werden Eigentümer sanieren und es entsteht bezahlbarer Wohnraum. Dafür müssen alle Parteien im Kreistag sich einsetzen, statt neue Organisationsstrukturen zu schaffen und  eine Wohnungsbaugesellschaft zu gründen, fordert die FDP.

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