FDP unterstützt Forderungen der Dehoga im Werra-Meißner-Kreis

20.09.2023

Die Gastronomie befindet sich im Werra-Meißner-Kreis in einer schwierigen Situation. „Viele Betreiber von gastronomischen Betrieben beurteilen ihre Zukunftsaussichten kritisch“, so Christian Pelikan, Vorsitzender des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) Werra-Meißner.

Bei einem Besuch der FDP-Kreistagsfraktion wurden insbesondere folgende Kritikpunkte genannt:

Die Mindestklassengröße der Berufsschulen für Auszubildende liegt bei 12 Schülern, was im Ballungsraum problemlos erreicht wird. Im strukturschwachen ländlichen Raum, wie dem WMK, werden diese Zahlen zukünftig nicht mehr erreicht mit der Konsequent: Die Beschulung muss in Kassel oder Marburg stattfinden. Das erhöht die Kosten und den Aufwand der Betriebe, die sich dadurch Ausbildung nicht mehr leisten können. Folgen: Weil Fachkräfte fehlen, können Betriebe ihre Angebote nicht in der Form aufrechterhalten, müssen ggf. sogar schließen.

„Wie so oft, wird in Wiesbaden Politik für den Ballungsraum gemacht und das struktur-schwache Nordhessen vergessen. Diese  Vorgaben der Grün/Schwarzen Landesregierung zu Mindestklassengrößen müssen für den ländlichen Raum reduziert werden, damit Beschulung weiter in Eschwege möglich bleibt“, so Erhard Niklass, Fraktionsvorsitzender der FDP. „Ausländische Arbeitskräfte anzuwerben ist keine Alternative zur Behebung des Fachkräftemangels, denn die staatlicherseits vorgegebenen Beschäftigungsvoraussetzungen sind für Betriebe und interessierte Mitarbeiter zu kompliziert und zu langwierig“, so Christian Pelikan von der Dehoga. Diese müssen deshalb gesenkt werden, nur dann kann der Personalmangel abgebaut werden.

Die für 2024 geplante Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Speisen im Restaurant von 7% auf 19% wird die Preise in der Gastronomie massiv erhöhen. Die Folge werden Umsatzrückgänge und Schließungen sein.

Die FDP unterstützt die heimische Gastronomie bei der Lösung der genannten Probleme. „Die Politik auf der Kreisebene muss die Themen der Gastronomie im Werra-Meißner-Kreis aufnehmen und weitertragen auf Landes- und Bundesebene. Nur wenn massiv auf diese Probleme gerade auch im ländlichen Raum hingewiesen wird, kann es zu einem Umdenken und zur Berücksichtigung der Interessen der Gastronomie im strukturschwachen Raum kommen“, so Niklass weiter.